Es kann fast jeden Hund treffen. Meist überfüllt diese lebensgefährliche Erkrankung ältere Hunde mit tiefem Brustkorb und erschlafftem Gewebe, und oft genug, wenn sie sich nur einmal den Wanst vollschlagen. Und meist zur Unzeit. Das eigentlich dramatische daran: Es ist immer eine Operation nötig, und das ist nicht immer möglich.
Zusammenfassung aus tiermedizinischen Handbüchern:
Die Ursache einer Magendrehung (torsio ventriculi) beziehungsweise Magenverlagerung ist noch nicht endgültig geklärt. Hunde mittel- bis grosser Rassen mit tiefer Brust sind besonders gefährdet, ausserdem Rüden doppelt so häufig wie Hündinnen. Die Torsion (Drehung) tritt meist bei wenig gefülltem Magen auf. Eine Gewebeschwäche der Magen-Aufhängesysteme bei gleichzeitiger Magenatonie (-schlaffheit) scheint eine veranlagte Voraussetzung zu sein.
Nach bisherigem Wissen kann angenommen werden, dass durch eine Magenschlaffheit die Entleerung des Magens verlängert und die Selbstreinigungsfunktion gestört ist. Das führt dazu, dass gasbildende Keime wie Streptokokken (natärliche, teilweise aber hochgradig krankmachende Bewohner von Schleimhäuten), Milchsäure-Bakterien, Clostridien (ausserhalb des Körpers befindliche Bakteriengattung) und Hefen in die Umwandlung des Mageninhaltes eingreifen. Dabei kommt es zu einer erhöhten Gasbildung, die ihrerseits einen erheblichen Druck auf die Magenwand ausübt und eine Erschlaffung der Magenmuskulatur verstärkt.
In vielen Fällen ist dann nicht nur das Magengewölbe aufgebläht und zusammen mit der Milz bei einer 90-Grad-Drehung gekippt. Bei einer grösseren Drehung verlagert sich die Milz. Durch die Blähung des Magens kommt es zu einem Abklemmen und damit Verstopfen der Pfortader und folglich zum Hochdruck und zur Venen-Stauung im Magen-Darm-Trakt. Dies führt dann zur Absonderung vom Gewebeflüssigkeit in Magen, Darm und Bauchhöhle.
Die Drehung muss dann umgehend operiert werden.
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